Künast: Opel ist besser als Toyota
So schnell kann man seine Meinung ändern. Zumindest war es beim Besuch der Grünenpolitikerin und Bundestagsfraktionsvorsitzenden von Bündnis90/Die Grünen Renate Künast so, die vorgestern bei einem Besuch im Rüsselsheimer Opelwerk deutsche Erdgas-Autos kennen und schätzen lernte. Sie war von dem Autounternehmen eingeladen worden, nachdem sie die Bürger aufgefordert hatte, ein japanisches Modell zu kaufen, weil in Deutschland die geforderten schadstoffarmen Varianten nicht angeboten würden. Das wollte Opel natürlich nicht auf sich sitzen lassen: Der Rüsselsheimer Hersteller hat in der OSV-Werkstatt (Opel Special Vehicles) an der Mainzer Straße schließlich schon 40.000 Zafira und Combo zu Erdgasfahrzeugen umgebaut.
Von den Fahreigenschaften eines Erdgasfahrzeuges konnte sich Frau Künast beim Fahren mit einem schwarzen CNG-Zafira auf dem Opel-Werksgelände überzeugen. Dann ließ sich Künast zusammen mit Tarek Al-Wazir, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag in Wiesbaden, durch die Werkstatt führen, beklopfte auch mal die roten Gastanks von unten und probte das Betanken an der Gas-Zapfsäule: “Das geht einfach.”
“Ich sehe schon, die sind hier gut”, stellte die Grünen-Politikerin bereits beim Rundgang fest, um dann später offiziell am Rednerpult und in Anwesenheit von Fertigungsgeschäftsführer Reinald Hoben zu betonen, auf was man wohl gewartet hatte: “Opel ist besser als Toyota.”
Das bezog sich dann zumindest auf die Umweltfreundlichkeit der Flotte. Das Auto von morgen müsse ein “ökologisiertes” sein, stellte Renate Künast fest. Gleichzeitig schrieb sie den Opel-Verantwortlichen aber ins Stammbuch, ihre PR-Anstrengungen zu verstärken, denn der Rüsselsheimer Autohersteller sei offensichtlich besser als sein Ruf.
Selbst wird die Politikerin, die aus Berlin mit dem Flugzeug gekommen war, aber wohl doch nicht zum Opel greifen: “Ich brauche kein Auto”, verriet sie am Rande des Besuchs. Renate Künast nutzt wie ihre Parlamentskollegen die Fahrbereitschaft des Bundestages. Diese mit Rüsselsheimer Modellen aufzufüllen, das könnte allerdings eins ihrer neuen Ziele sein.
Die Nutzung alternativer Kraftstoffe wie Erdgas, mit denen Verbrauch und Emissionen wesentlich gesenkt werden, ist Teil der Dreifach-Strategie von Opel zur Reduzierung verkehrsbedingter CO2-Emissionen. Dazu gehören außerdem die kontinuierliche Optimierung klassischer Verbrennungsmotoren sowie die Entwicklung eines serienreifen Brennstoffzellen-Antriebs mit dem Energieträger Wasserstoff. Ein Besuch des Forschungsstandortes für wasserstoffgespeiste Brennstoffzellen-Fahrzeuge von Opel und General Motors in Mainz-Kastel rundete das Programm ab.
Quelle: Adam Opel GmbH