Gebrauchtwagen kaufen: So kommt man den Mängeln auf die Spur
Nicht jeder Autofahrer kann sich einen Neuwagen leisten. In diesen Fällen erscheint ein Gebrauchtwagen eine lukrative Alternative darzustellen. Gebrauchte Fahrzeuge gibt es schließlich sowohl von Privat als auch in Autohäusern oder bei speziellen Händlern zu kaufen. Doch nicht immer halten es Verkäufer mit der Wahrheit, soll das Auto schließlich zum besten Preis verkauft werden. Allerdings müssen potenzielle Käufer nicht mit minderwertiger Ware leben, sondern sollten beim Autokauf wachsam sein.
Foto: EdZbarzhyvetsky
Wertvolle Tipps, um Mängel am Gebrauchtwagen aufzudecken
Zunächst ist natürlich ein Termin zu vereinbaren und das Auto von Außen in Augenschein zu nehmen. Allerdings lassen sich nicht alle Schäden oder Mängel nur durch eine Besichtigung aufdecken. Mit den nachfolgenden Tipps gelingt es, ein Fahrzeug ideal auf Herz und Nieren zu überprüfen.
Vier Augen sehen mehr als zwei
Kaum ein Käufer ist ein Autofachexperte. Daher ist es nicht verkehrt, eine vertraute Person mit zum Besichtigungstermin zu nehmen. Auch wenn es sich bei der Vertrauensperson nicht um einen Fachmann handelt, können mehrere Augen besser Mängel oder Schäden aufspüren.
Tricks durchschauen und aufdecken
Manipulationen können in allen Bereichen auftauchen. Auch Fahrzeuge sind von diesen Machenschaften nicht geschützt. So gibt es durchaus Verkäufer, die Tachos oder andere Anzeigen bearbeiten, um Vorteile beim Kaufpreis zu erzielen. Hierbei handelt es sich allerdings keineswegs um ein Kavaliersdelikt. Diese Manipulationen sind sogar strafbar. Sollte zum Beispiel der Tachostand mit dem Zustand des Fahrzeugs nicht konform gehen, ist Skepsis durchaus angebracht. Kontrolliere hierzu den Ölwechselzettel im Motorraum oder suche nach Händleraufklebern. Ein Anruf beim entsprechenden Händler kann Aufschluss über das Fahrzeugalter und weitere Daten geben.
Papiere sichten und prüfen
Zu jedem Fahrzeug gibt es auch Papiere. Das betrifft nicht nur Fahrzeugbrief oder Fahrzeugschein, sondern auch Werkstattrechnungen, Scheckheft sowie HU-Berichte. Fehlen diese Unterlagen, möchte der Verkäufer oder Händler vermutlich Daten oder Schäden verschleiern. Besteht Betrugsverdacht, können Käufer immer noch die Fahrgestellnummer überprüfen lassen. Dank dieser Nummer lässt sich jedes Auto identifizieren und ebenso Daten zu Ausstattungsmerkmalen sowie Servicehistorien einholen. Ist das Fahrzeug beispielsweise gestohlen, lässt sich dies mit der Fahrzeugidentifikationsnummer überprüfen und enthüllen.
Mängel erkennen und ansprechen
Ist der Innenraum eines Fahrzeuges gesichtet, sollte unbedingt auch ein Blick unter die Motorhaube geworfen werden. Hier sind vor allem Kabel und Schläuche zu kontrollieren. Sehen diese porös oder angefressen aus, hat der Vorbesitzer Wartungen nicht in Anspruch genommen. Diese Schäden können Mehrkosten bei der nächsten Inspektion oder HU verursachen. Gehe aber noch weiter und überprüfe ebenso Flüssigkeitsstände. Ein niedriger Motoröl- oder Wasserstand kann Motorschäden verursachen, wenn diese nicht schon vorliegen. In diesem Zusammenhang ist auch eine Probefahrt unbedingt ratsam, um das Fahrzeug in vollem Umfang überprüfen zu können.
Tipp: Nicht nur der Motorraum kann interessante Informationen liefern. Nimm auch die Reifen in Augenschein. Sind die Reifen porös? Wie sieht das Profil aus? Zur Überprüfung kann eine 1-Euro-Münze hilfreich sein. Lasse die Münze im Profil verschwinden. Ist der Goldrand zu erkennen, ist das Profil zu stark abgenutzt. Die Reifen sollten demnach ausgetauscht werden.
Probefahrt unbedingt in Anspruch nehmen
Sind keine Rostspuren erkennbar, macht das Auto einen guten Gesamteindruck und sind keine weiteren Mängel erkennbar, scheint das Fahrzeug verkehrstüchtig zu sein. Doch eine genaue Erkenntnis kann erst eine Probefahrt liefern. Springt der Motor direkt an und läuft er rund? Machen Lenkung, Kupplung oder Gangschaltung Geräusche? Wie läuft das Einschlagen in Kurven oder beim Einparken?
Gespräche mit dem Verkäufer während der Fahrt sind zwar nett, können aber ablenken. Daher sollte die Fahrt ohne laute Konversation oder Musik verlaufen. Fahre das Auto gern auch etwas schneller und überprüfe anschließend die Bremsleistung. Ist alles zur Zufriedenheit, steht einem Kauf nichts im Wege. Bestehen Unsicherheiten, ist vom Erwerb Abstand zu nehmen.